Gigs landen und rocken
Die Zeit ist reif fürs Rampenlicht und das wahrscheinlich erst mal in einer lokalen, unabhängigen Location. Für jeden Musiker kommt der Moment, in dem man den Proberaum hinter sich lässt und auf die Bühne steigt.
Egal, ob du für 50 oder 200 Leute spielst, der erste Gig muss nicht gleich purer Stress sein. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du das Beste aus deinen ersten Shows herausholst – gerade in kleinen Locations, wo Platz, Sound und Setup manchmal knapp sind.
SCHRITT 1: DAS BOOKING
Deinen ersten Gig zu buchen, kann ganz schön abschreckend wirken – muss es aber nicht. Der einfachste Start: online nach passenden Locations suchen, die E-Mailadresse heraussuchen oder, noch besser, direkt vorbeigehen und dich persönlich vorstellen. Gerade kleine Veranstaltungsorte wie Kneipen oder lokale Gemeindezentren sind offen für Newcomer. Sie bieten dir ein aufmerksames Publikum, einen unkomplizierten Aufbau und die perfekte Chance, echte Connections zu knüpfen.
Viele Bands und Veranstaltungsorte posten freie Support-Slots auf Social Media. Wenn du deiner lokalen Musikszene folgst, bekommst du schnell ein Gefühl dafür, welche Locations und Veranstalter aktiv sind. Knüpfe Kontakte zu Künstlern in deiner Gegend und finde heraus, welche Shows in der Nähe stattfinden.
Wenn du anfängst, Auftritte zu buchen, wirst du auf zwei wichtige Akteure treffen:
Veranstalter:
Organisieren und hosten Konzerte.
Arbeiten entweder freiberuflich oder direkt für einen Veranstaltungsort.
Kümmern sich um Bookings, sichern die Location und bewerben das Event.
Agenten:
Vertreten Künstler und übernehmen das Booking in ihrem Namen.
Kommen meist ins Spiel, wenn du schon etwas Bühnenerfahrung gesammelt hast.
Helfen dir, größere oder besser bezahlte Shows zu bekommen.
Denk dran: Wenn du Veranstalter oder Besitzer eines Veranstaltungsortes wegen Gigs ansprichst, ist es wichtig, dich von deiner besten Seite zu zeigen. Ein fertiges Demo und ein Überblick über deine Social-Media-Zahlen können dabei helfen, glaubwürdig und professionell zu wirken. Bleib außerdem realistisch, wenn es ums Verhandeln geht. Wer mit überzogenen Backstage-Wünschen oder völlig unrealistischen Gagenforderungen ankommt, hinterlässt schnell den falschen Eindruck. Am meisten bringt dir am Anfang sowieso die Erfahrung und die Chance, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Wichtig ist aber auch: Klär von Anfang an, wie die Einnahmen aus dem Ticketverkauf aufgeteilt werden. Und sei wachsam bei Anfragen, bei denen du fürs Auftreten zahlen sollst – das ist eine gängige Masche in der Branche, bekannt als „Pay to Play“.
Stell am besten gleich zu Beginn die richtigen Fragen:
Welche Ausrüstung wird an dem Abend zur Verfügung gestellt?
Gibt es eine Backline? Musst du deinen eigenen Verstärker, deine Box oder dein Pedalboard mitbringen?
Gerade in kleineren Venues ist das Equipment oft begrenzt, genauso wie der Platz auf der Bühne. Wenn du vorher weißt, wie der Aufbau läuft, vermeidest du Stress und unangenehme Überraschungen am Abend der Show.
SCHRITT 2: DIE VORBEREITUNG
Die Zeit, die du in die Vorbereitung steckst, ist mindestens genauso wichtig wie der Auftritt selbst: Sie gibt dir die Möglichkeit, deinen Sound und deine Performance zu verfeinern. Gerade in kleineren Veranstaltungsorten zählen Faktoren wie Lautstärke, Klarheit und Bewegung auf der Bühne noch mehr.
Gute Vorbereitung besteht jedoch nicht nur aus Proben. Sie bedeutet auch: Promo machen. Selbst wenn der Gig über einen Veranstalter läuft, lohnt es sich, selbst Werbung zu machen, denn davon kannst du richtig profitieren:
Erstelle ein Event auf Facebook oder Instagram.
Teile Clips von der Probe, Grafiken oder kleine Live-Ausschnitte.
Poste regelmäßig, um Interesse zu wecken.
Schon ein paar motivierte Fans können eine kleine Location voll wirken lassen.
Hab außerdem keine Scheu, im Vorfeld Fragen zu stellen. Es ist hilfreich, Folgendes zu wissen:
Das komplette Line-up und die Reihenfolge der Auftritte
Die Merch-Richtlinien der Location und, ob es einen Tisch dafür gibt
Einlasszeiten, Soundcheck-Zeiten und Set-Längen
SCHRITT 3: DER GROSSE TAG
Bei Gigs in kleinen Locations ist oft wenig Platz und wenig Zeit. Gute Vorbereitung sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft.
Denk daran:
Checke dein Equipment und packe alles rechtzeitig zusammen.
Nimm Ersatzteile mit – Saiten, Kabel, Batterien, Plektren.
Verwende kompaktes Equipment – kleine Bühnen sind schnell voll, daher lohnt sich ein schlankes Setup.
Wähle einen tragbaren Verstärker mit der passenden Wattzahl für den Raum.
Professionalität bringt dich weiter, als du denkst. In der Musikszene geht es nicht nur um Sound, sondern auch um Beziehungen und eine gute Einstellung zeigt, dass es sich lohnt, mit dir zu arbeiten. Vom Barkeeper bis zum Besitzer des Veranstaltungsortes: Jede Person, der du beim Gig begegnest, kann ein Teil deines Erfolgs sein. Unterschätze nie, wie viel ein erster Eindruck ausmachen kann. Wenn du freundlich auftrittst und die anderen Bands aus dem Line-up supportest, zeigst du Respekt und legst den Grundstein für wertvolle Connections.
Natürlich steht im Mittelpunkt immer der Auftritt selbst und wie du ihn unvergesslich machst. Gerade in kleinen Locations ist die Verbindung zum Publikum entscheidend. Denk an die Gigs, die dich selbst als Fan begeistert haben und lass dich davon für deine eigene Show inspirieren.
Kleine Bühnen eignen sich perfekt für:
reduzierte Akustik-Momente
Spontane Soli oder längere Jams
Geschichten zu den Songs, um mit dem Publikum in Kontakt zu kommen
In der Aufregung des Moments vergessen viele: Jeder Gig ist auch eine Chance, neue Fans zu gewinnen.
Also denk daran zu erwähnen:
Wie deine Band heißt.
Wo man euch online findet.
Wie man über neue Songs und kommende Shows auf dem Laufenden bleibt.
Die anderen Bands im Line-up zu erwähnen, um Unterstützung zu zeigen.
SCHRITT 4: NACH DER SHOW
Die Tage nach deinem Konzert sind genauso wichtig wie der Abend selbst. Jetzt hast du die Chance, zurückzublicken, Schwung mitzunehmen und den Kontakt zu allen zu halten, die du kennengelernt hast.
Beginne mit der Online-Nachbereitung:
Poste Fotos oder kurze Clips von der Show.
Bedanke dich bei der Location und den anderen Bands.
Antworte auf Kommentare und begrüße neue Follower.
Diese kleinen Momente helfen dir, dir nach und nach ein Publikum aufzubauen.
Wenn du deinen Auftritt gefilmt hast, schau ihn dir in Ruhe an und mach dir Notizen zu:
Sound und Mix
Bühnenpräsenz und Bewegungen
Reaktionen des Publikums auf bestimmte Songs
Wie dein Equipment im Live-Kontext funktioniert hat
Kleine Venues verzeihen nichts. Sie zeigen dir, was du draufhast und wo du noch besser werden kannst. Wer genau hinschaut, kann seine Performance mit jedem Gig verbessern.
Schritt 5: WIEDERHOLEN
Live zu spielen ist eine Kunst, die Zeit braucht. Der einzige Weg besser zu werden? Weitermachen. Egal, ob der Gig ein voller Erfolg war oder eher holprig lief – das Wichtigste ist, dranzubleiben. Jeder Auftritt schärft deine Skills und bringt dich vor ein neues Publikum.
Bringe Abwechslung rein, indem du zum Beispiel:
nach Auftritten in Nachbarstädten suchst.
Bands aus anderen Genres supportest.
mit deiner Setlist experimentierst.
Organisiere Auftritte in deiner Heimatstadt mit Bands aus anderen Städten, indem ihr gegenseitig in euren Städten als Vorgruppe auftretet.
Gigs in kleinen Locations sind das Fundament jeder großartigen Band. Hier lernt man, unter Druck zu performen, echten Kontakt zum Publikum aufzubauen und den Sound auf den Punkt zu bringen. Hier beginnt deine Live-Karriere, und die Unterstützung unabhängiger Clubs ist wichtig, um die Musikszene am Leben zu erhalten.
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